Ehrlich und authentisch zu sein sind natürlich wichtige Punkte und auch Höflichkeit und gute Vorbereitung können dir bessere Chancen für eine Jobzusage einräumen. Aber diese Punkte sind nicht alles – man muss schon im Gespräch selbst überzeugen und glänzen. Im Folgenden geben wir Tipps für ein angemessenes Auftreten und absolute No-Gos im Bewerbungsgespräch:
- Pünktlich erscheinen
Es versteht sich von selbst, bei so einem Termin nicht zu spät zu erscheinen. Aber auf den letzten Drücker durch die Eingangstür zu kommen, kann auch schon ein ungutes Gefühl beim Gegenüber hervorrufen. Lieber 15-20 Minuten vorher am Treffpunkt eintreffen/einloggen.
- Was ist bei einem (Video-)Telefonat zu beachten?
Egal ob mit oder ohne Videoübertragung – TESTE DIE TECHNIK! Lass dich im Vorfeld von einem Freund anrufen und teste Mikrofon und Kamera deines Gerätes. Wenn vorhanden: teste auch den Link zum Meeting-Chat.
- Höflich sein und Etikette bewahren
Je nach Gesprächspartner kann Höflichkeit sehr unterschiedlich verstanden werden. Bestimmte Handlungen sind keine Voraussetzung oder ein Erfolgsrezept. Aber manches kann dich positiv von Mitbewerbern abheben und du bleibst im Gedächtnis – einige No-Gos wiederum solltest du dringend vermeiden:
- „Bitte“, „Danke“ und Ausreden lassen versteht sich wohl von selbst
- Zur Begrüßung keinen zu sanften/festen Händedruck (vorher auch fragen, ob ein Faust-, Fuß- oder Ellbogencheck lieber ist – Alternativ einfach eine leichte Verbeugung ohne Körperkontakt)
- Keine neckischen Sprüche – auch wenn die Gesprächspartner das gerne tun
- Duzen bevor das „Du“ angeboten wird. Man selbst kann es natürlich anbieten
- Keine zu intimen Fragen (Alter, Sexualität, Religion usw.)
- Nicht gelangweilt, müde oder abgelenkt wirken. Behalte stets einen unaufdringlichen Augenkontakt und wiederhole gelegentlich besprochene Punkte, um Aufmerksamkeit zu zeigen
- Aber auch nicht nervös oder unruhig wirken, an Kleidung/Haaren zupfen.
- Sollte dir eine Antwort mal nicht auf Anhieb einfallen, einfach nach einem Glas Wasser fragen oder kurz etwas trinken – um einige Sekunden Bedenkzeit zu bitten, kann auch einen ehrlichen Eindruck machen
- Wer nicht fragt bleibt dumm und stumm
Zuhören ist nicht alles – man sollte auch ein paar Gegenfragen parat haben. Es macht nicht nur einen interessierten Eindruck, du bist danach auch einfach schlauer. Du solltest aber natürlich keine Fragen stellen, die du dir selbst beantworten kannst, weil sie beispielsweise schon auf der Ausschreibung beantwortet werden!
Hier 10 mögliche Fragen an den Arbeitgeber/das Unternehmen:
- Welche Aufgaben erwarten mich in dieser Position?
- Wer ist meine direkte Führungskraft/meine direkten Kollegen?
- Welche Erwartungen haben Sie an mich?
- Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
- Mit welchen Mitarbeitern / Abteilungen werde ich hauptsächlich zusammenarbeiten?
- Wie lange soll die Einarbeitungsphase dauern?
- Ist ein Probetag im Unternehmen möglich?
- Warum ist die Position unbesetzt?
- Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen?
- Alles zu seiner Zeit
Aber manche Punkte sind schlicht nicht angemessen für den Gesprächsbeginn oder das erste Gespräch. Folgende Dinge sollte man erst später ansprechen:
- Gehaltswunsch/Urlaub nicht bereits zu Beginn ansprechen
- Sich erst einmal alles anhören, dann kritische Fragen stellen
- Über ehemalige Arbeitgeber oder Kollegen schimpfen (am besten gar nicht!)
- Private Fragen sind kein No-Go, aber Storys über Familie, Freunde oder Hobbys sollten nicht direkt am Anfang ausgepackt werden
- Nicht zu viel fragen oder still sein. Wichtig ist der Mittelweg zwischen Sprechen und aufmerksamen Zuhören zu finden
Wie bei allem gilt immer die richtige Dosis bzw. der richtige Mittelweg. Aber am Ende ist kein Verhalten perfekt und es muss einfach passen. Wenn es zwischenmenschlich nicht passt, dann ist das Unternehmen oder das Team vielleicht auch schlicht nicht das richtige für dich.
Hier findet ihr einige Tipps, welche Erwartungen ihr nach dem Vorstellungsgespräch haben solltet.